Sonntag, 7. August 2011

Meurersteig



Gelegentlich ergibt sich beim Zuhören Beachtliches: so dieses Wochenende im Rahmen einer kleinen Familienfeier; meine Schwägerin Sus erzählte von ihren Kurzwanderungen.



Zwischen Kienstock, am Südufer der Donau in der Wachau gegenüber von Wösendorf gelegen, und dem Seekopf, ein Gipfel im Dunkelsteinerwald, liegen beachtliche 400 Höhenmeter, die am besten über den Meuerersteig zu bewältigen sind.



Sus war sehr sportlich, sagen wir vor gefühlten 20 Jahren. Jetzt will sie daran anknüpfen, aber herkömmlicher Sport wie Laufen schreckt sie mehr ab, als dass er sie anlockt.



Nun fügen wir Feststellung 1 und Feststellung 2 zusammen und erhalten den Nichtsport mit körperlicher Ertüchtigung: Hinauf auf den Seekopf!!!



Sus geht also auf den Seekopf, das regelmäßig 3 x die Woche und geht und denkt und geht und schaut und ist sich sicher, etwas Gesundes für sich getan zu haben. Der eigentliche Goldschatz in diesem Programm findet sich in dem Ansatz, dass sie nicht zu einem Ziel geht, denn das blockiert der Gedanken freien Lauf. Also geht sie 3x wöchentlich im Hier und Jetzt - der Schritt zählt, also der Weg, nicht so sehr das Ziel. Wobei ein attraktives Ziel wie der Seekopf mit seiner Aussichtswarte und dem wahrscheinlich manchmal ungetrübten Blick auf Ötscher und Dürrenstein im Süden und ins Waldviertel im Norden auch das Hier und Jetzt aufzuweiten vermag. Wie werden sich die Schritte im Herbst mit Laubfärbung und im monochromen Winter anfühlen - erwärmend, belebend, erhellend, erfreulich und auch sportlich wertvoll.



Wenn ich meine MTB-Runden um Großrußbach nach dem rein sportlichen Wert untersuche, vor allem die Runden von ungefähr 1,5 Stunden, die ich allein fahre, dann stelle ich fest, dass ich auch so meinen Meurersteig habe. Dann fahre ich im Augenblick, denke ein kleinwenig nach und voraus (wer sagt, dass Tagreste nur im Träumen verarbeitet werden können). Das ist gut für den Körper und gut für den Geist.



In diesem Sinne wünsche ich jedem seinen persönlichen Meurersteig. Und herzlichen Dank an Sus, die mir etwas wirklich Wesentliches wieder ins Bewusstsein gerufen hat.









Montag, 25. Juli 2011

Gear Talk

"Pondering the new and old equipment - that's what desks are for!"

Nachdem ich inzwischen mit meinen Töchtern auch die Vorbereitung auf den Graz-Marathon Anfang Oktober 2011 aufgenommen habe, fahre ich etwas weniger Rad und laufe mehr. natürlich ist Laufen keine Alternative zum MTB, es ist ganz einfach eher langweiliger (weil ich auch langsam bin), aber das Ziel - einen Marathon zu beenden - ist doch sehr lohnend. Was hat das mit Ausrüstung zu tun, vor allem mit MTB-Ausrüstung (und hier vor allem mit Bikepacking-Ausrüstung): richtig! - nichts : jedoch der Fokus liegt auf Laufen, daher bleibt mehr Zeit für Stöbern in Foren nach interessanten Ausrüstungteilen - also dreht sich alles doch wieder ums MTB:
1. meine Manitou (R7)-Gabel verabschiedete sich ins Totallockout, federte aber dann doch wieder unvermittelt - Konsequenz: Fox F-Series 100 mm mit Terralogic (ich suche noch die beste Abstimmung)
2. meine Beleuchtung war jämmerlich und funktionierte eigentlich seit Jahren nur auf dem Nieveau eines Positionslichtes: die Investition: Sigma POWERLED EVO PRO (high powered LED light 900 Lumen) mit XL Lithium-Ionen Akku
3. nun noch ein Beam-Rack für Schlafsack und Tarps oder Hängematte (natürlich leicht und ultrastabil)
und dann gibt's bald die ersten Erfahrungsberichte.

Sonntag, 10. Juli 2011

300 km in 01:08:11 (dd:hh:mm)









Freitag 08/07/2011 11:45: Noch eine Viertelstunde zum Beginn des WTR und ich sitze am Dirtpark - allein: also doch ein Zeitfahren gegen die Uhr! da kommt Hans, der Leiseradler; Jutta fotografiert den "Grand Depart" und punkt 12:00 treten wir in die Pedale; und obwohl wir beide bremsen, radeln wir ziemlich flott davon. Später im nordöstlichen Weinviertel, nach Feldwegen mit großen Rollwiderständen (5km/h) und Radwegen neben einem Bach mit 25 km/h holen uns ein Paar Regenwolken ein, um uns zu erfrischen. Regenjacke wäre Verschwendung gewesen. Nach 9 Stunden sind wir endlich in Valtice (hätte mir das schneller gedacht), danach leicht bergab nach Lednice um uns schließlich Richtung Westen nach Mikulov aufzumachen. Alle drei Orte übrigens Kulturgenüsse (Check them out!). Zwischen Lednice und Mikulov schwächle ich ein wenig, was mich bei dem für mich andauernd hohen Tempo nicht wundert. Gleich darauf verfahren wir uns trotz Garmin (der Brave weiß bei unter 10 km/h nicht, in welche Richtung wir fahren, und eben manchmal ist die Natur anders als die Kartenansicht), der uns im Gelände einfach stehen lässt. Da sagt Hans:"Bring uns hier raus, Guide!" - die Beine sind zurück, der Tritt wieder rund, ich konzentrier mich aufs Gelände und vergesse die Schwäche. Wir "entkommen" in einer Traktorspur direkt über einen elendslangen Acker, genau dorthin, wo Garmin, der Gute, uns schon die ganze Zeit über haben wollte. Am Hauptplatz in Mikulov um 21:00 gibt's Radler und Wiener Schnitzel vor einem Sgraffito-Haus. Später fahren wir noch nach Österreich, wo wir zwischen Drasenhofen und Kleinschweinbarth in einem Windschutzgürtel die Schlafsäcke ausrollen. Alle Nachgespenste überlasse ich Hans, der deswegen weniger zum Schlafen kommt - thanks for dealing with them-, so dass ich tief ratze. 04:15 Tagwache - 5:00 Abfahrt (wie wir aus dem Windschutzgürtel unsere Räder auf den Jakobsweg hinausschieben, fährt ein Jäger vorbei und bringt den Mund nicht zu - wodurch er auch nichts sagen kann). In Poysdorf dann Frühstück. Alles läuft gut, aber bei uns machen sich leichte wölfische Abnützungen auf dem Hintern bemerkbar - das ist nicht gut, und das trotz Hirschtalg. Hans biegt am Oberleiserberg, wie vorweg ausgemacht, ab und nach Hause. Ich fahre meiner Route folgend auf den Oberleiserberg hinauf und rolle dann entschlossen nach Hollabrunn - es wird immer heißer (irgendwann hat es dann 33+°C). Kurzes Mittagessen und hinauf nach Kleinmariadreieichen - Pause (Schlafsack trocknen) und kurz einnicken. Um 16:00 Uhr bin ich dann in Kirchberg am Wagram - das war schneller als gedacht, daher Kaffee, Kuchen kaltes Obi gespritzt und ein Eis. das nächste Aufsteigen ist reine Qual und ich beschließe den letzten Ast dieses Mal nicht zu fahren und stattdessen beim Michelberg nach Hause zu fahren. Letztlich rufe ich Jutta an für ein Zielfoto nach soliden 300 km in 1 Tag 8 Stunden und 11 Minuten.
Jetzt muss ich ein wenig meine Sitzfleisch pflegen und dann sinne ich über weitere 300 km mit einer Übernachtung im Freien nach! Das braucht auch ein wenig bessere Ausrüstung: z.B. leichterer Schlafsack usw. Also da hat sich ein großes Betätigungsfeld mit Abenteuerfaktor ergeben. Nun: Cheers mit einem Schluck Stiegl, besonders für Hans, dem Leiseradler!!!

Sonntag, 26. Juni 2011

Revving it up



Gestern: Century Trail: 168 km/2100 hm, 10:27 riding time - 02:30 down time; average speed 16,00 km/h - cool ride


Heute: leichter Regen 36 km MTB 02:20, 300hm etwas Gatsch


Morgen: 70 km MTB regenerativ



Das klingt nach ernsthaftem Training für das Weinviertel-Trail-Race 2011

Mittwoch, 22. Juni 2011

Count-Down



Als alter Pfadfinder habe ich den Wahlspruch: "Be Prepared - allzeit bereit" verinnerlicht: daher bereite ich mich, wenn auch materialtechnisch improvisierend, vor. Am Samstag reite ich den Century Trail - Startzeitpunkt 04:30 vor meiner Hütte. Wer mitkommen will, schreibt zu diesem Post einen Kommentar, ruft an oder gibt sonst irgendwelche Rauchzeichen. Ich muss dringend ausprobieren, wie das ist, zeitig in der Früh loszufahren. Stil: ruhig, gemütlich, aber ausdauernd; Runde eher anti-clockwise, da ja als Vorbereitung gedacht.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Need Some Inspiration?

na dann: Am Freitag (10.06.2011) beginnt die Tour Divide, ein Self-timed Unsupported Trail Race von der kanadischen Grenze (Banff, AB, CA) zur mexikanischen Grenze (Antelope Wells, NM, USA) entlang und durch die Rocky Mountains - keine schlechte Route und ein gewaltiges Unterfangen (4418 km, 68.000Hm), da es nämlich als eine Etappe gefahren wird:
Tour Divide Racer Kurt Refsnider im Interview
- das nur als gedankliches Aufwärmen zum Weinviertel Trail Race 2011
Bild vom Start des ersten Tour Devide Race im Jahre 2004

Mittwoch, 8. Juni 2011

Weinviertel Trail Race



Habe gestern die Beschreibung der Strecke auf dem CenturyTrail-Site gepostet - insgesamt gibt's drei Möglichkeiten von dieser Seite zum WTR zu kommen. Der Trail ist lang mit ein paar Singletrail-Nuggets und vielen episch schönen Passagen ausgestattet. Morgen poste ich die Kartenblätter und nach Pfingsten den GPS-Track.
Wer dem Abenteuer eines langen Ritts mit Ausrüstung am Bike etwas abgewinnen kann, der kann ab sofort diese Strecke als Unsupported Self-timed Time Trial absolvieren und mir die Erfahrungen und die Endzeit zukommen lassen.
Wer nicht allein losfahren will, der findet sich am Start am 8. Juli 2011 um 12:00 ein.